Newsbeiträge
27. Sonntag im Jahreskreis – 02./03.10.10
„Was ich alles für meine Kinder getan habe“, erregt sich die alte Dame, die im Bus hinter mir sitzt. „Krumm gelegt hab ich mich, damit sie es mal besser haben als ich. Aber ein Dankeschön hab ich von denen noch nie gehört!“
Krumm legen sollen sich auch die Jünger für das Evangelium. Und einen Dank sollen sie ja nicht erwarten. Ist das ein Evangelium – eine gute Nachricht? Eher eine Botschaft, die schwer zu hören ist für uns Menschen, die auf „Lohn für Leistung“ geeicht sind.
Aber in der Beziehung zu Gott gelten eben andere Maßstäbe: Gott ist uns keinen Dank, kein Wohl-verhalten schuldig. Egal, wie fromm wir sind, wie fair wir uns verhalten, wie sehr wir uns einsetzen für eine gute Sache – Gott muss uns nicht belohnen. Wir haben keinen Anspruch darauf.
Vielleicht aber gibt es diesen „Dank Gottes“ in unserem Leben ja doch? In vielen kleinen Zeichen des Segens: im glücklichen Zufall, im Lächeln eines Kindes, nach einer fertigen Arbeit.
Ich will in dieser Woche mal darauf achten, wo mir solches Glück begegnet und es nicht selbst-verständlich nehmen. Und ich will die Augen aufhalten, wo ich jemandem ganz heimlich und einfach etwas Gutes tun kann. Ohne auf ein Dankeschön zu lauern.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
KAB St. Peter und Paul
KAB St. Peter und Paul, Oesede:
Gruppe Grau und aktiv
26. Sonntag im Jahreskreis – 25./26.09.10
Heute gibt es so einen Text (Lk 16, 19-31). Er handelt vom reichen Mann und dem armen Lazarus. Der Reiche kommt nicht in den Himmel, der arme Lazarus schon.
Als der reiche Mann das mitbekommt, will er seine noch lebenden Brüder warnen lassen. Er wird abgewiesen mit den Worten: Sie können alles wissen, was in den Himmel führt. Mehr Wissen gibt es nicht.
Was sollen wir damit jetzt machen? Erst einmal gar nichts. Wir könnten uns nur einen Augenblick daran zu erinnern versuchen, wann wir das letzte Mal an den Himmel gedacht haben.
Oder uns gefragt haben: Komme ich da eigentlich hinein? Und wie mache ich das?
Dann gibt es hier die Antwort: Lebe nach dem Willen Gottes, wie ihn die Propheten und der Sohn Gottes gezeigt haben. Und mach dir sonst keine Sorgen. Denn Gott sorgt für dich, wie er für Lazarus gesorgt hat und weiter sorgt. Den Himmel verdient man sich nicht. Der kommt mir nahe, je näher ich dem Willen Gottes bin.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
25. Sonntag im Jahreskreis – 18./19.09.10
Aber da ist auch noch dieses andere Wort von dem Mammon, vom Geld, und es bleibt in einer merkwürdigen Offenheit und Kantigkeit stehen. Man kann nicht Gott und dem Geld zugleich dienen. Bei allem Sinn für die Klugheit und für das Verstehen der Dinge dieser Welt, so ist dieses letzte Wort doch eine deutliche Mahnung, eine unbequeme Infragestellung: Worauf setzt du deine Hoffnung? Worauf vertraust du und setzt du deine Kraft? Wie gehst du mit dieser Art der Macht um? Und was holst du dir – mit Geld – an selbst gemachter Sicherheit? Jesu frohe Botschaft ist an diesem Sonntag ein aufrüttelndes Wort. Und ich „erlaube“ Gott, mich aufzurütteln, weil ich glaube, dass er meine größere Freiheit will.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
24. Sonntag im Jahreskreis – 11./12.09.10
Ich kann das nicht mehr so recht glauben, seit ich manchmal vergeblich versucht habe, das überraschende Moment im Handeln des Vaters plausibel zu machen. Selbstverständlich, sagten mir meine Zuhörer, würden sie ihr Kind, das jahrelang weg war, mit Freude wieder aufnehmen, ganz egal, was es in der Zwischenzeit angestellt hat. Das hat mich überrascht, mir aber auch die Augen geöffnet: Ich selbst könnte und würde als Vater in einer ähnlichen Situation nicht anders handeln.
Das beunruhigt(e) mich: Traue ich Gott so wenig selbstverständliche väterliche Liebe zu, dass mich das barmherzige Handeln des Vaters im Gleichnis überrascht? Oder sitzt mein Leistungsdenken doch so tief, dass ich es kaum fassen kann, die Zuneigung Gottes nicht verdienen oder mich ihrer würdig erweisen zu müssen? Ich möchte diesem tief sitzenden Verdacht entgegenhalten: Selbstverständlich bin ich von Gott geliebt.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
23. Sonntag im Jahreskreis – 04./05.09.10
Es gibt Bibelstellen, die möchten wir lieber gar nicht hören, weil sie unserer Lebenseinstellung und unserem Glauben zu widersprechen scheinen. Dazu gehört der Satz Jesu, dass wir nur sein Jünger, seine Jüngerin sein können, wenn wir die Eltern, Ehepartner und Kinder gering achten (Lk 14,25-33). Wie soll sich das mit der Liebe vertragen, die Jesus uns vorgelebt hat? Es hilft wenig, mir durchaus ernsthaft vorzunehmen, Jesus nachzu-folgen, wenn ich nicht um meine Schwächen weiß, um meine Bindungen an Menschen, an meine Arbeit oder anderes. Ich muss auch diese Bindungen im Licht des Reiches Gottes betrach-ten. Was heißt das? Bin ich abhängig von den Menschen, die ich liebe, beherrscht von der Angst, sie zu verlieren? Setze ich meine Arbeit absolut? Oder kann ich alles auch loslassen, weil ich mich in Gottes Liebe geborgen weiß?
Das ist zunächst ein Gedankenspiel – ähnlich den Plänen, die Jesus in der Bibelstelle schildert. Und wird dann Realität: Wenn ich spüre, dass ich innerlich wirklich von allem frei bin außer von Gottes Liebe, dann kann ich Jesus überall nachfolgen, wo er mich hinstellt. Auch als Vater oder Mutter, als Ehemann oder Ehefrau. Und dann helfen mir gerade auch diese menschlichen Bindungen, die Kreuze zu tragen, die ich im Leben tragen muss.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
Pfarrsaal und kfd-Raum St. Peter und Paul stehen bis auf Weiteres nicht zur Verfügung
Kindergarten St. Marien Oesede vom Hochwasser betroffen
Der Kindergarten St. Marien in Oesede ist besonders schwer vom Hochwasser betroffen und schwer beschädigt. Fast das ganze Mobiliar wurde ein Opfer der Fluten, die den Kindergarten über einen Meter hoch unter Wasser setzte. Zahlreiche Helfer aus allen Bereichen der Kirchengemeinden beteiligten sich an den Aufräumarbeiten. Wie hoch sich der Schaden belaufen wird, muss in den kommenden Tagen geklärt werden, schon jetzt steht aber fest, dass eine Menge Geld erforderlich ist, um die Schäden zu beseitigen. Da eine entsprechende Versicherung nicht gegeben ist, ist der Kindergarten dringend auf Spenden angewiesen. Wer spenden möchte, wird gebeten, das Geld auf folgendes Konto zu überweisen:
Kindergarten St. Marien, Konto Nr. 730 8562, Sparkasse Osnabrück BLZ 265 501 05
22. Sonntag im Jahreskreis - 28./29.08.10
Blitzlicht zwei: In einer fast leeren Kirche setzt sich jemand versehentlich auf den Sitz, der für den Lektor reserviert ist – ganz vorn. Bis der den Dienst tuende Verkünder des Wortes Gottes zischt: „Das ist mein Platz, können Sie nicht lesen?“
Blitzlicht drei: Angela ist stolz, Kommunionhelferin sein zu dürfen. Man sieht ihr ihre Behinderung schon von weitem an: Sie ist klein und verwachsen, an jeder Hand hat sie nur drei Finger. Eines Tages wandte sich eine empörte Gottesdienstbesucherin an den Pfarrer: „Das ist doch eine Zumutung! Es gibt doch so viele andere, die die Kommunion austeilen könnten – muss das ausgerechnet die machen?“
Jesus ist kein Knigge, aber Anstandsregeln für die christliche Gemeinde formuliert er doch. Auch wir soll-ten uns benehmen können, wenn wir zu seinem Festmahl geladen sind. Und das könnte heißen: Aus einem Dienst keinen Auftritt machen. Menschen dazu einladen, die eigentlich „nicht würdig“ sind. Und vor allem: Uns nicht für besser halten als andere. Wer weiß schon, wer am Ende ein „Erster“ sein wird?
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
"Von wegen nix zu machen" -
Handeln gegen Armut