Newsbeiträge

Dritter Fastensonntag – 10./11.03.2012

Eingereicht von markus am 09. Mär 2012 - 18:20 Uhr
Das war nicht irgendein Trödel- oder Wochenmarkt, der im Tempel in Jerusalem stattfand (Joh 2, 13-25).
Pilger konnten dort ihr Geld gegen – eigentlich nicht mehr übliche – Münzen für die Tempelsteuer tauschen und Tiere für ihre Opfer kaufen. So gesehen dienten die Händler dem Erhalt des Kultes, der Religionsausübung. Ich glaube, es war jedoch genau das, was Jesus so in Wut versetzte. Ein gewisser materieller Wohlstand war nötig zum „korrekten“ Religionsleben.
Da ist die Kirche heute einen wichtigen Schritt weiter. Weder der Besuch des Gottesdienstes noch der Empfang der Sakramente kosten Geld. Natürlich gibt es die Kirchensteuer, doch die bezahlen nur noch rund ein Drittel der Kirchenmitglieder; und jede Kollekte ist freiwillig. Vielleicht liegt darin ein Grund für sinkenden Kirchenbesuch und Sakramentenempfang?
„Was nix kostet, taugt nichts“? Wer so denkt, verfällt dem Irrtum, dass das, was nichts kostet, auch umsonst sei. Wir „bezahlen“ mit unserer persönlichen Über-zeugung, unser Glaube ist die „Währung“ – und die wiegt schwerer als Euro und Cent.
Und umsonst – jetzt im Sinne von „es ist alles umsonst, vergebens“ – sind Gottesdienstbesuch und Sakramenten-empfang erst recht nicht. Das kann aber nur erfahren, wer sich darauf einlässt; wer mit dem tiefen Wunsch kommt, sich beschenken zu lassen.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor



Zweiter Fastensonntag – 03./04.03.2012

Eingereicht von markus am 02. Mär 2012 - 08:40 Uhr
In den Bergen ist man Gott irgendwie näher (Mk 9, 2-10). Diese meist locker dahingesagte Ansicht wird für Petrus, Jakobus und Johannes jäh zur erschreckenden Wirklichkeit: Die plötzliche Verwandlung Jesu, die Erscheinung von Mose und Elija – all das ist kein fromm-erbauliches Erlebnis, sondern macht „vor Furcht ganz benommen“.

Sich so unverhofft konfrontiert zu sehen mit der sinnlich erfahrbaren Gegenwart des Höchsten, dessen Name heilig ist, das geht an Herz und Nieren und lässt sich nur schwer aushalten. Vermutlich sind sie froh, als es vorbei ist und sie beim Um-sich-Blicken niemand mehr sehen außer Jesus; und dass es dann wieder hinuntergeht vom Berg, in die vertrauten Gefilde mit alltäglicheren und leichter verdaulichen Begegnungen.

Aber sie werden nicht einfach dorthin zurückkehren können, von wo sie am Morgen aufgebrochen sind. Was sie erlebt haben, das arbeitet nach und wird sie weit über diesen Tag hinaus beschäftigen. Es wird ihren Blick auch auf die vertrauten Dinge des Lebens verändern. Und das beginnt schon gleich beim Abstieg: Wenn Jesus, ihr Meister und Freund, des Höchsten geliebter Sohn ist, was bedeutet dann der Tod letzten Endes?
Und wenn die alten Antworten darauf hinterfragt werden können, was bedeutet das für das Leben?

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor



Erster Fastensonntag – 25./26.02.2012

Eingereicht von markus am 24. Feb 2012 - 08:12 Uhr
Wahrscheinlich muss man Krisen durchwandert haben, um das, was einem wirklich wichtig ist, so klar zu erkennen und sagen zu können (MK 1, 12-15).
Auch Jesus ist „in die Wüste geschickt“ worden, vom Geist hingetrieben, und er hat dort allerlei Krisenhaftes, Versuchungen, erlebt und durchlebt. Unmittelbar danach folgt sein öffentliches Auftreten. Es geht dabei um das Evangelium und um das Reich Gottes, um die gute Botschaft und um den Traum Gottes von einer anderen Welt für alle Menschen.
Was es dazu braucht, ist die „Umkehr“ der Menschen. Das griechische Wort „Metanoia“ meint Umdenken, Umwenden.
Also nicht einfach eine 90 Grad-Drehung, sondern ein Sich-wenden und Sich-ausweiten, um Neues erkennen und neu leben zu können.
Ein Vorschlag: Ich mute mir in dieser Woche die Erinnerung an so manche Krise zu und versuche, Gott zu vertrauen, dass er mir – mit meiner Bereitschaft – dieses neue Erkennen dessen geben kann, was mir wirklich wichtig ist.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor



7. Sonntag im Jahreskreis – 18./19.02.2012

Eingereicht von markus am 18. Feb 2012 - 11:14 Uhr

Ein wichtiger Satz (Mk 2,1-12) in diesem Evangelium kann leicht überlesen oder überhört werden: „Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“

Es ist also nicht allein der Glaube des Gelähmten, der den Weg zur Heilung weist. Der Glaube seiner Freunde ist mindestens genauso wichtig. In der Erzählung zunächst einmal ganz praktisch: Ohne die Tatkraft und Fantasie der Freunde wäre der Gelähmte erst gar nicht bis zu Jesus gekommen. Aber auch übertragen. Da glauben Menschen miteinander und füreinander an Gottes Kraft.

Mit und ggf. für einen anderen Menschen glauben, das kann ich auch. Zum Beispiel, wenn ich für ihn bete. Füreinander glauben kann auch heißen, dass von meinem Glauben etwas ausstrahlt, das einen anderen in seinem Leben mitträgt. Eine Ausstrahlung, die neue Hoffnung entfacht. Eine Liebe, die es einfacher macht, sich mir anzuvertrauen, sich von mir stützen zu lassen auf dem gemeinsamen Weg. Ein Weg, auf dem wir alle letztlich getragen sind von Gottes Liebe.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor


6. Sonntag im Jahreskreis – 11./12.02.2012

Eingereicht von markus am 09. Feb 2012 - 19:59 Uhr
Manchmal (Mk 1, 40-45) verbirgt sich das Skandalöse in den Evangelien hinter ganz beiläufigen Sätzen: „Ein Aussätziger kam zu Jesus …“
Die Jünger dürften ihren Augen nicht getraut haben: Ein Ausgestoßener, ein lebendig Toter, der keinem Dorf, keinem Brunnen, keinem Arzt zu nahe kommen durfte, wirft sich vor Jesus auf die Knie.
Und in seinen Worten klingt für mich mehr Resignation als Hoffnung: Wenn du willst, kannst du … Vielleicht will er ja nicht? Vielleicht jagt er die wandelnde Bazillenschleuder weg, wie es ja sein gutes Recht wäre?
Aber Jesus ist bis ins Mark getroffen, er litt im Innersten, wie es im Originaltext heißt. Er fasst den Unberührbaren an, macht den Unheilbaren wieder heil, nimmt den Vereinsamten wieder in die Gemeinschaft auf. Dass der dieses Wunder nicht für sich behalten kann – wen wundert es? Mir sagt diese kleine Heilungsgeschichte, dass es nichts gibt, was Menschen hindern könnte, zu Gott zu gelangen. Keine schreckliche Schuld, kein tiefes Versagen, kein Verstoß gegen religiöse Gebote.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor



5. Sonntag im Jahreskreis – 04./05.02.2012

Eingereicht von markus am 03. Feb 2012 - 18:09 Uhr
Jesus heilt die Kranken, die Besessenen, sogar die Schwiegermutter des Petrus. So erzählt es Markus (Mk 1, 29-39).
Zweifel hat Markus keine, warum auch. Die Zeit damals war nicht nur wundergläubiger, ja wunderbesessener als unsere, Markus ist auch völlig überzeugt von den himmlischen Kräften des Messias. Der braucht die Dämonen nur scharf anzusehen, dann weichen sie und schweigen für immer. Heute fällt es vielen schwer, dies zu glauben. Dämonen und Besessenheit kennen wir als seelische Krankheit. Die Austreibung eines Teufels ist im Empfinden vieler Menschen hart am Rande eines gefährlichen Missgriffs. Das alles weiß der Evangelist Markus noch nicht.
Aber er weiß etwas anderes, was zwischen seinen Zeilen deutlich hervorleuchtet und was Jesus an vielen Stellen deutlich betont: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich. Gottes Eingriffe in die Wirklichkeit, so schmerzhaft sie oft auch empfunden werden müssen, dienen dem Heil und der Heilung. Kein Mensch, der wie auch immer mit Gott in Berührung gekommen ist, bleibt heillos. Für Markus bringt der Messias nichts als Heil. Und selbst wer krank bleibt, dem wird eine heile Seele geschenkt.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor

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