Newsbeiträge
30. Sonntag im Jahreskreis - 24./25. Oktober 2009
Weil ich Gott etwas zutraue, weil ich ihn ernst nehme, weil ich ihn beim Wort nehme, weil ich ihm glaube. Die Frage, die Jesus dem blinden Bartimäus stellt: Was soll ich dir tun?, die darf auch ich, dürfen wir alle persönlich nehmen. Ich bin es, der gefragt wird: Was willst du, das ich dir tun soll? Und dann soll mir - uns allen - kein Wunsch, keine Bitte, ja selbst keine vergrabene, kaum selbst eingestandene Sehnsucht mehr im Halse stecken bleiben. Der Volksmund kennt das blinde Vertrauen, der Glaube gehört nicht dazu, im Gegenteil: Wer glaubt und vertraut, erkennt manches, das anderen verborgen bleibt.
Der blinde Bartimäus hatte von Jesus gehört (Mk 10.46-52), hatte genau hingehört. Und aus dem Hören war ein Vertrauen gewachsen. Und als Jesus vorbeikommt, erhebt er seine Stimme und wirft sogar seinen Mantel weg - einziger Besitz des Bettlers. Ein weiterer Vertrauensbeweis. So muss Jesus nur sagen: "Dein Glaube hat dir geholfen." So heilt das Zuhören das Sehen.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
29. Sonntag im Jahreskreis - 17./18. Oktober 2009
Heute dürfte es ähnlich sein. Wenn wir schon Gottes Willen erfüllen, werden viele denken, dann könnten wir auch etwas davon haben. Geld zum Beispiel. Oder etwas Ruhm. Oder mehr Einfluss. Spätestens jedoch einen guten Platz im Himmel.
Davon träumen in der Bibel schon die Jünger Jakobus und Johannes. Und weil sie mutig sind, fragen sie Jesus direkt: Bitte, lass uns im Himmel neben dir sitzen. Als Jesus ihnen antwortet, werden sie immer mutiger. Ja, sagen sie, wir können, wenn wir müssen, ebenso leiden und standhaft bleiben wie du.
Das sind starke Worte. Ich könnte sie nicht sprechen. Jesus weist die beiden aber nicht zurück. Er sagt nur, was er genau weiß: Wer unter euch groß sein will, soll dienen. Das muss genügen. Dienst ist alles. Über Ruhm, Einfluss, Geld oder einen Platz im Himmel entscheidet dann Gott allein. Der Dienst muss uns genügen. Wer sich nicht selbst erhaben dünkt, wird groß. Mit Gottes Hilfe.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
27. Sonntag im Jahreskreis - 03./04. Oktober 2009
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
26. Sonntag im Jahreskreis - 26./27. September 2009
Fremde Wundertäter? „Hindert sie nicht!" Verführerische Gliedmaßen? „Hau sie ab!" –
Wie passt das zusammen? Manchmal habe ich den Verdacht, die antiken Kopisten haben beim Abschreiben etwas ausgelassen. Doch für den Evangelisten Markus gehören beide Forderungen zusammen - als Mahnung an den engsten Jüngerkreis, man könnte heute sagen: an Kirchenleitung und ihre Gremien. Übersetzt könnten die Worte Jesu heißen:„ Wer Gutes tut und im Namen Jesu helfen will, soll das tun. Man muss sich nicht mit Leib und Seele der Kirche verschrieben haben, um in ihrem Sinne zu handeln." Das bedeutet auch, dass Christen aufmerksam und dankbar sein sollen für alle Zeichen der Liebe und Sorge, die außerhalb ihrer eigenen Zirkel geschehen. Diese Aufmerksamkeit fordert auch der zweite Teil des Evangeliums: „Ihr alle, denen irgendeine Leitungsaufgabe anvertraut ist, achtet auf euer Tun. Werdet nicht unglaubwürdig für die einfachen Gläubigen in der Kirchenbank. Wenn sie Euretwegen ihren Glauben an den gütigen Gott verlieren, dann ist das eine ernste Sache!" Hand abhauen, Auge ausreißen - Jesus fordert mit drastischen Worten auf, nicht alles zu tun, worauf wir gerade Lust haben. Es lohnt sich zu verzichten, sich anzustrengen, die Folgen des eigenen Handelns im Blick zu haben. Nicht um sich zu quälen, sondern um das Reich Gottes zu verwirklichen. Darum geht es Jesus in all seinen Forderungen.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
25. Sonntag im Jahreskreis - 19./20. September 2009
Hoffentlich machen wir es besser. Hoffentlich haben wir andere Probleme als die Jünger. Hoffentlich gibt es bei uns keine Hahnenkämpfe in der Pfarreiengemeinschaft und den einzelnen Gemeinden, im Pfarrgemeinderat und am Arbeitsplatz. Besser ist es, wenn es allein um die Sache geht. Die nämlich benennt Jesus eindeutig: Wer groß sein will, soll dienen. Und dann zeigt uns Jesus ein Kind, also einen völlig abhängigen Menschen, und befiehlt den Jüngerinnen und Jüngern dieses Kind an. Nehmt dieses Kind in eure Obhut, sagt Jesus, und ihr nehmt mich auf. Nehmt das Schwächste von allen zu euch, und ihr kümmert euch um mich. Das ist klar. Da gibt es nichts mehr zu deuten. Besser als sich um sich selbst zu kümmern ist es, sich um das Schwache zu kümmern. Wer ganz unten anfängt, ist bald ganz oben. Bei Jesus.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
24. Sonntag im Jahreskreis - 12./13. September 2009
Mit welchen Augen lesen wir das Evangelium? Mit welchen Ohren hören wir Jesus sprechen? Wen und was machen wir aus Jesus? Eine ewig wachsame moralische Instanz, ständig mit erhobenem Zeigefinger unterwegs: „Als guter Christ solltest du eigentlich..., eine gute Christin müsste doch ...!"?
Das mag ein wenig übertrieben klingen, aber mir kommt allzu oft ein solches Bild Jesu entgegen. Ein zu klein angesetztes, das leicht ins Gegenteil kippen kann: Der immer liebe Gott. „Freu dich doch, Jesus liebt dich. Halleluja."
Jesus ist einer, der zum Leben einlädt - liebevoll werbend und tröstend einerseits, und mich mit klaren Worten auf die manchmal raue Wirklichkeit hinweisend andererseits. Beides führt zum Leben und zum Segen, für mich und für andere. Mir tut heute gut, dass Jesus eine tiefe Wahrheit des Lebens beim Namen nennt: Wenn ich meinem Leben, meinem Glück mit aller Gewalt nachlaufe, weil ich es möglichst hier und heute haben muss, dann wird mir bald die Luft ausgehen. Ich werde merken, wie ich in Atemlosigkeit und Unersättlichkeit gerate.
Wenn ich mit einem großzügigen, hingebenden, liebevollen Herzen an das Leben und die Menschen herangehe und mich dabei in den Dienst eines Größeren - des Größeren - stelle, werde ich viel gewinnen. Einen Geschmack, einen Duft, eine Ahnung vom erfüllten Leben (vgl. Mk 8,27 – 35).
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
Sonntagsbrief vom 13. Sept. 09