Matthäus 21,1-11 - „Mama, mit dem spiel ich nie mehr. Der ist so doof, den lad ich nie mehr ein!“ Wenn Kinder so ein Urteil über den besten Freund fällen, müssen wir Großen meistens schmunzeln. Wir wissen ja: Morgen schon stecken die beiden wieder die Köpfe zusammen und können sich nicht mehr trennen. Wir kennen das und lächeln darüber: Kinder!

Wir Erwachsene sind da anders: Wer bei uns einmal unten durch ist, der bleibt da auch. Der Chef hat den ungeliebten Mitarbeiter längst abgeschrieben, da kann der sich noch so viel Mühe geben. Dem untreuen Partner trauen wir keinen Schritt mehr über den Weg.

Unser „Hosianna“ und unser „Kreuzige ihn“ klingen heute vornehmer: „Wir wollten ja gern, aber leider …“, „Es hat keinen Sinn mehr mit ihm, obwohl es so viel versprechend aussah …“ Auch wir prügeln den, der unsere Erwartungen nicht erfüllt, anstatt uns zu fragen, was wir eigentlich erwarten dürfen. Auch wir gehen gern auf den Pfaden des Erfolges und flüchten vor den Kreuzwegen. Wir streuen den Erfolgreichen Rosen und flechten Dornenkronen für die Gescheiterten. Wir sind Judas und Petrus, Pilatus und Kaiphas. Und manchmal vielleicht auch das kleine Eselchen, das Gottes Wort in die Stadt trägt.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor
Rainer Kloppenburg, Pastor

• Sonntagsbrief von Palmsonntag bis Ostern