Newsbeiträge

31. Sonntag im Jahreskreis – 02. / 03.11. 2013

Eingereicht von markus am 01. Nov 2013 - 12:52 Uhr

Nicht dort, wo es sowieso reibungslos läuft. Nein, dort nicht. Dort, wo alles verloren scheint. Wo Menschen sich verrannt haben in Ausweglosigkeit, in Machtspiele, in Schuld. Wo Hoffnungen enttäuscht und Pläne durchkreuzt werden. Wo man sich nur die Finger verbrennen oder schmutzig machen kann. Wo man damit rechnen muss, dass man für seinen Einsatz hinterher geprügelt wird. Dort war der Platz des Jesus von Nazaret. (Lk 19,1-10)

Er ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Mitten im Unheil hat er gesucht und gefunden, was heil und ganz ist. Bedingungslos, entschieden und klar hat er sich auf die Kehrseiten und Widersprüchlichkeiten dieser Welt einge-lassen.

Moralische Urteile aus sicherer Distanz oder gesicherte Theorien, wie die Welt zu funktionieren hätte, waren nicht sein Ding. Auch wir werden dem Reich Gottes nur dann unseren Dienst erweisen, wenn wir uns einlassen. Wenn wir bereit sind, uns die Finger schmutzig zu machen. Wenn wir dort nach Gott suchen, wo der Platz des Jesus von Nazaret war. Umso größer wird die Freude sein, wenn auch wir mitten im Unheil finden, was heil und ganz ist.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor
Rainer Kloppenburg, Pastor


30. Sonntag im Jahreskreis – 26. / 27.10. 2013

Eingereicht von markus am 25. Okt 2013 - 12:28 Uhr

Heute ist von der Gerechtigkeit die Rede, auch wenn sie im Gleichnis selbst kaum mehr vor-kommt. (Lk 18,9-14)

Von zwei Männern ist die Rede. Wem gehört Jesu (und auch meine) Sympathie? Dem, der versucht hat, sein Leben zu ordnen und nicht auf krummen oder gar gebrochenen Wegen zu gehen? Oder dem, der andere ausgebeutet hat, der aber hier nicht viel sagt und der jetzt um Gnade und Erbarmen bittet? Schwer zu sagen, wer „recht hat“, wem also Gerechtigkeit zugesprochen wird.

Auf jeden Fall vermeidet Jesus einfache Lösungen und bringt lieber zum Nachdenken. Aber er macht deutlich, wem er sich zuneigt, wem seine Sympathie gilt.

Ein Schlüssel könnte sein, dass der zweite Mann seine Augen zum Himmel heben möchte, dass er also seinen eigenen kleinen Radius durchbrechen und sich auf Gott hin öffnen will. Und dass er sich als gnadenbedürftig wahrnimmt und das auch ausspricht. Damit tut sich eine neue Form der Gerechtigkeit auf, und der zweite Mann geht als Gerechter nach Hause. Ist es nicht auch meine Sehnsucht – ob geordnet und stark oder ungeordnet und bedürftig, dass mir Gott und die Menschen und das Leben gerecht werden?

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor
Rainer Kloppenburg, Pastor


29. Sonntag im Jahreskreis – 19. / 20.10. 2013

Eingereicht von markus am 18. Okt 2013 - 11:31 Uhr

Wenn selbst ein ungerechter Richter sich von der Beharrlichkeit einer Witwe erweichen lässt, um wie viel mehr wird uns Gott erhören, wenn wir ihn bitten. (Lk 18,1-8)
Beharrlichkeit im Gebet meint dabei nicht das Machen vieler Worte, sondern die Nachhaltigkeit des Betens. Was ist uns wirklich so wichtig, dass wir es Tag für Tag im Gebet vor Gott bringen und was sind nur „Eintagsfliegen“ an Wünschen und Ängsten – heute immens wichtig und morgen fast schon vergessen?

Ich glaube, nur im Beten selbst lerne ich das Beten, unabhängig davon, ob ich mit eigenen Worten bete oder mir Worte aus dem reichen Gebetsschatz der Kirche leihe.

Theoretisch beten geht nicht. Dabei ist Beten ein Lernprozess, der Zeit braucht und Kontinuität; feste Tageszeiten, einen gleichen Ort. Ein guter Vorsatz könnte sein: Eine Viertelstunde pro Tag reserviere ich für das Gespräch mit Gott. Und wenn mir in dieser Viertelstunde die Worte fehlen, halte ich die Stille aus oder leihe mir fremde Worte, einen Psalm zum Beispiel, auf den ich mich einlasse, auch wenn mir die Worte fremd bleiben. Und ich versuche mich absichtslos zu machen.

Zunächst möchte ich einfach nur für und vor Gott da sein. Dann kommen mir oft Gedanken des Lobens und des Dankens. Und dann ist der Boden bereitet für meine Bitten.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor
Rainer Kloppenburg, Pastor



27./28. Sonntag im Jahreskreis – 05. / 06.10. und 12. / 13.10. 2013

Eingereicht von markus am 03. Okt 2013 - 20:09 Uhr

Wenn Jesus in Bildern spricht, dann hat das manchmal Wucht. Er spricht davon, dass Glaube nichts anderes ist als: Tun, was nötig ist. Tun, was verlangt wird. Verlangt wird dienen. Nichts Großes also. Aber das Dienen richtig, aufrichtig und mit ganzem Einsatz. (Lk 17,5-10)

Nicht um sich selbst aufzugeben gibt es diese Hingabe, sondern um den Willen Gottes zu tun. Wer glauben will, soll dienen. Alles andere findet sich dann im weiten und weisen Reich Gottes. Vermutlich gefällt das vielen nicht. Das war auch zur Zeit Jesu so.

Die Jünger haben eine harmlose Bitte an Jesus: Stärke unseren Glauben! Aber Jesus sagt nicht ein-fach dies oder das, sondern er sagt es grundsätz-lich: Glaube versetzt Maulbeerbäume und Berge. Wer das erleben will, gehe mit offenen Augen in seine Welt und diene: Ungefragt, vorbehaltlos, hingebungsvoll.

Glauben ist ‚Sich finden‘ durch Dienen. Wer das nicht glauben kann, dem ist nur mit einem zu helfen: Bitte, versuch es. Und du wirst hören, sehen und fühlen, wie der allmächtige Gott dich trägt. Gott, der die Berge und Bäume versetzen kann, ist im Leben dein Diener.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Pater Sebastian, Pastor
Rainer Kloppenburg, Pastor


26. Sonntag im Jahreskreis – 28. / 29.09.2013

Eingereicht von markus am 27. Sep 2013 - 10:08 Uhr

„Zwischen uns und euch ist ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte“, sagt Abraham zu dem Reichen. (Lk 16,19-31)
Ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund scheint mir oft auch zwischen den Reichen und Armen zu klaffen – in unserer Gesellschaft und global.

Ich – und für die meisten von uns gilt das ebenso – stehe auf der Seite des Reichen und das beschämt mich. Es ist weder mein Verdienst noch meine Schuld. Und ich erlebe die Ohnmacht, die Kluft zwischen Reich und Arm zu überbrücken, wirksam Hilfe zu leisten.
Doch das Wenige, was ich tun kann, bleibt manchmal auch ungetan: Mehr von dem abzugeben, was ich habe; mich politisch für gerechte Bedingungen in unserem Land und weltweit zu engagieren; zu versuchen, den Armen, denen ich begegne, auf Augenhöhe zu begegnen; sie immer mit in mein Gebet zu nehmen und mich nie mit der herr-schenden Ungerechtigkeit abzufinden; sie gar als gottgegeben anzunehmen. Das wäre ein Frevel.
Zumindest das sagt uns Jesus sehr deutlich in diesem Gleichnis.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Rainer Kloppenburg, Pastor
Pater Sebastian, Pastor


25. Sonntag im Jahreskreis –21. / 22.09.2013

Eingereicht von markus am 20. Sep 2013 - 08:52 Uhr

Manche Evangelientexte haben, so scheint es uns, kaum etwas mit unserem Leben zu tun. Aber der heutige Text wirkt wie geschrieben für die Welt, in der wir leben: Bankenkrise, verzockte Milliarden, Verschuldung, Vertrauensverlust. (Lk 16, 1-13)

Geld ist die Achse, um die sich unsere Gesellschaft dreht, und so hält Jesus eine große Rede über Reichtum und Armut – ein Thema, das der Evangelist Lukas immer wieder aufs Tapet bringt, weil es so wichtig ist. Denn die Zuhörer des Lukas waren in einer ähnlichen Situation wie wir heute: Viele hatten Geld und dachten nicht daran, sich wie Jesus in die radikale Besitzlosigkeit zu stürzen.

Müsst ihr auch nicht, sagt Jesus hier, aber fragt euch, wie ihr mit Geld umgeht und vor allem: Was bedeutet es euch? Ist es Mammon, also wörtlich übersetzt: „das, worauf man vertraut“? Oder dient es dazu, Elend und Ungerechtigkeit zu mildern?

Könnt ihr glauben, dass Gott euch sein Heil schenkt, oder müsst ihr euch kaufen, was glücklich macht? Müsst ihr euch gegen alles absichern, was gefährlich werden könnte, oder könnt ihr vertrauen, dass Gott euch hält und trägt?

Die Frage, ob wir Gott dienen oder dem Mammon, ist eine Frage nach unseren Ängsten – und nach der Hoffnung, die uns erfüllt. Es ist die zentrale Frage an uns Christen, egal ob wir nun ein dickes Bankkonto haben oder nicht.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
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