Sonntagswort: 23. Sonntag im Jahreskreis – 09./10.09.2017

Eingereicht von markus am 07. Sep 2017 - 21:52 Uhr

Matthäus 18,15-20 - Zurechtweisen, ausschließen – das sind Wörter, die wir im Evangelium nicht gern lesen. Sie scheinen nicht zu passen zu unserem Bild vom barmherzigen Jesus, von seiner Zuwendung zu den Sündern und Ausgeschlossenen.
Und doch: In den letzten Jahren mussten wir mit Erschrecken feststellen, wie unglaubwürdig die Kirche wird, wenn sie nicht konsequent ist. Missbrauch vertuschen, zweifelhafte Geldgeschäfte tätigen, von Militärdiktaturen profitieren – deshalb wollen viele Menschen mit diesem Jesus und seinen Leuten nichts mehr zu tun haben.
Alles zulassen, keine erkennbare Linie verfolgen, „allen wohl und niemand weh“, das schwächt die Gemeinde und ihr Zeugnis.
Aber wenn wir dieses Evangelium hören, dürfen wir nicht sofort eine Liste derer aufstellen, die sündigen und nicht hören. Es geht um uns: Unser Verhalten bestimmt, ob unsere Gemeinde und die weltweite Kirche attraktiv ist für Suchende und Fragende. Oder wenden sie sich mit Grausen ab, weil wir zwar Wasser predigen, aber Wein saufen, wie schon Heinrich Heine höhnte?
Wir müssen nicht alles richtig machen. Aber wir müssen bereit sein, das Falsche zu lassen. Dann ist Jesus mitten unter uns – wie versprochen.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen die Mitglieder des Pastoralteams

  • Sonntagsbrief vom 10. September 2017 [1]
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