60 drunter und drüber: Mit 60 d & d durch die Region Baumbergen

Eingereicht von dh am 14. Sep 2015 - 20:19 Uhr

Bei herrlichem Sommerwetter startete am 19. August  2015 die Seniorengemeinschaft Harderberg ihre diesjährige Halbtagesfahrt, um einige schöne Stunden im Herzen des Münsterlandes zu verbringen. - Das Tor der Baumberge, Havixbeck, lud im Stift Tilbeck bei Kaffee und Kuchen zur ersten Rast ein. Nach dieser Stärkung gab es eine kurze Führung durch das riesige Gelände. Auf einer Fläche von etwa 2 x 4 km wurde 1881 eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung gegründet; zur Zeit wohnen hier 350 Personen.

Die sehr beeindruckenden Gebäude des Stiftes, Kirche, Wasserturm und Gästehaus wurden aus Baumberger Sandstein erbaut. - Die Parkanlage bietet neben Spazierwegen und liebevoll gepflegten Rabatten einen Barfußgang und einen Friedhof, wo die Stifterin Gertrud Teigelkemper ihre letzte Ruhe fand. Der "Gebrochene Engel" am Eingang des Friedhofs ist ein Mahnmal für die 228 Opfer des Nationalsozialismus. Seit 2014 erinnert eine Gedenktafel mit den Namen der ermordeten Personen an diese Greueltaten. - Im weiteren Verlauf befinden sich noch das Gebäude des Tilbecker Konventes, der Mauritzer Franziskanerinnen und die Tilbecker Werkstätten für schwerstbehinderte Menschen sowie ein Pflegeheim für Menschen mit hohem altersbedingten Pflegebedarf.

Nach dieser viel zu kurzen Rast ging die Fahrt weiter durch die Parklandschaft der Baumberge. Über Schapdetten, Nottuln, Gerleve erreichten wir die Kreisstadt Coesfeld. Hier erwarteten uns am Rathaus zwei Gästeführerinnen, die uns mit Charme die historischen Sehenswürdigkeiten erklärten. Da ist zunächst die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Lamberti; sie wurde um 800 als kleine Holzkirche von Ludgerus, dem ersten Bischof von Münster, gebaut. Heute ist es eine große Hallenkirche aus Baumberger Sandstein. Im Inneren befindet sich das Coesfelder Kreuz, ein Gabelkreuz aus dem 14. Jahrhundert mit einer Reliquie vom Kreuz Jesu. Das als wundertätig geltende Kreuz wird von vielen Gläubigen besonders verehrt.

Die ehemalige Synagoge wurde um 1810 im barocken Stil errichtet. In der Reichspogromnacht 1938 wurde durch einen Nachbar das Niederbrennen verhindert; sie wurde aber von innen völlig zerstört. Nach Wiederherstellung in den letzten Jahren wird sie heute als Ort der Begegnung genutzt.

Im 2. Weltkrieg wurde Coesfeld durch Bombenangriffe schwer zerstört, viele Bürgerhäuser lagen in Schutt und Asche. Giebel, die noch stehen geblieben waren, wurden liebevoll restauriert und sind heute Vorzeigeobjekte. -  Nach 90 Minuten endete unser historischer Rundgang am Marktplatz.

Schlapp, durstig und hungrig ging es nun zum Brauhaus Stephanus. Neben selbstgebrautem Bier wurde uns hier eine Münsterländer Hausplatte serviert und zur Verdauung gab es "Ochsenblut".

Ein schöner Tag voll Harmonie ging zu Ende! Aber man trifft sich am 16. September 2015 zum Rückblick auf „15 Jahre drunter & drüber“ wieder!

Verfasser: Günther Kassen

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